Kochen und Backen im Wohnmobil

Kochen und Backen im Wohnmobil

In manchen Reise-Foren kursiert die Behauptung, dass man sich in den USA nicht gesund ernähren, und auch unmöglich selbst etwas Vernünftiges kochen könne. Denn schließlich gäbe es nur ungenießbare Fertiggerichte und schauerlich Saucen zum Drüberkippen, von den hohen Preisen ganz zu schweigen. Es stimmt natürlich, dass viele Amerikaner, vor allem in den ärmeren Staaten, sich in erster Linie von Fast Food und Fertiggerichten ernähren - aber niemand zwingt uns, es ihnen gleich zutun.
Wer in amerikanischen Supermärkten mit ihrem reichhaltigen Angebot an frischem Obst und Gemüse, an Fleisch und Fisch usw. nichts zum Kochen findet, muss blind sein.  Zwar ist der hauptsächlich konsumierte Käse in fast allen angelsächsischen Ländern Cheddarkäse, der deutschen Gaumen nicht so sonderlich schmeckt, wer die Augen offenhält, findet aber auch Camembert und andere Sorten.  Das Preisgefüge der Lebensmittel ist in der Tat höher als bei uns. Kauft man jedoch mit Verstand ein, nützt die Angebote und richtet den Speiseplan danach aus, wird man deswegen nicht verarmen. 
In den größeren Städten des US-amerikanischen Westens lohnt ab und zu ein Abstecher zu Trader Joe’s. Das ist ein echter Aldi-Ableger mit Hauptaugenmerk auf Feinkost und Bio-Lebensmittel. 
Auch Aldi ist langsam dabei, Amerika und auch Australien zu erobern. 
Die Kaufhaus- und Supermarktkette Walt Mart ist für Wohnmobilreisende nicht nur wegen des relativ günstigen Preisgefüges interessant - meist bietet sich hier auch immer die Möglichkeit für kostenloses Stadtcamping.  Tipp: Kaufen Sie den Road Atlas »Rand McNally« bei Wal Mart. Er ist dort wesentlich günstiger und im Anhang finden Sie sämtliche Wal Mart Stores gelistet. 

In Kanada, Neuseeland und Australien gibt es so genannte »Bulk-Food« Läden. Hier kann man sich aus großen, offenen Behältnissen die gewünschten Mengen an Mehl, Nüssen usw. selbst entnehmen, was nicht nur preiswerter, sondern auch umweltschonender ist. Außerdem ist das Angebot oft größer als im Supermarkt.

Brot backen im Wohnmobil

Egal ob Langzeittourist oder Auswanderer - das was in angelsächsischen Ländern unter dem Namen »Brot« verkauft wird, kommt Deutschen, Österreichern oder Schweizern ziemlich schnell zu den Ohren raus. Hat man Glück, findet man ab und zu einen deutschen Bäcker. Kanadische Supermärkte führen mitunter auch schmackhaftes Baguette. Ansonsten ist das, was unter den Namen »Italian Bread« oder »French Bread« angeboten wird, labberige Einheitspampe. Auch die dunkel eingefärbten Gebilde, die mitunter als »German Rye« verkauft werden, erinnern nur daran, dass Germany verdammt weit weg ist.  Das in den von uns bereisten Ländern hauptsächlich konsumierte Brot sind Toastscheiben. Steht man nicht am Strom, kann man sich ganz gut mit einem Camp Stove Toaster behelfen, den man einfach auf die Gasflamme stellt. (Gibt es auch in Deutschland).  Wer trotzdem sein schmackhaftes Brot vermisst, sollte sich deswegen das Reisen nicht vermiesen lassen. Selbst backen, schafft Abhilfe! Viele Wohnmobile verfügen inzwischen über einen eingebauten Backofen, was natürlich das Optimale ist. Es geht aber auch ohne.  Die im Haushalt oft verwendeten Brotbackautomaten eigenen sich nur für Reisende, die regelmäßig Campingplätze mit Stromanschluss aufsuchen.  Der preiswerte Faltbackofen von Coleman wurde von mir während der »Tausend Tage« ausprobiert und für gut befunden. Allerdings ist er zur Zeit in Deutschland nicht erhältlich. 
Die kleine Backform von Omnia, die direkt auf die Flamme gestellt wird, wurde zwar von mir selbst nicht ausprobiert, Berichten zufolge soll sie aber sehr gut funktionieren.
(Der Einfachheit halber verwende ich hier nur Amazon-Links) 
Welches Brot man backt, ob mit Sauerteig oder ohne, muss man letztendlich selbst ausprobieren. Wer echten Sauerteig benützt, muss den Backtag planen. Der Sauerteig muss angesetzt werden, die Temperatur muss passen, vom fertigen Teig, bzw. vom fertigen Sauerteig muss ein Rest für den nächsten Teigansatz aufgehoben werden usw. Ich habe das lange Jahre praktiziert und auch zuhause immer wieder selbst Sauerteigbrot gebacken. Aktuell backe ich mit Vorliebe Brot aus Dinkelvollkornmehl (zuhause benütze ich eine Getreidemühle), dem ich ganz simpel Trockensauerteig zusetze.  In meiner näheren Umgebung gibt es eine Mühle, die preiswerten Roggenvollkornsauerteig verkauft.  Wer sein Wohnmobil verschifft, kann leicht einen größeren Vorrat mitnehmen. Trockenhefe gibt es in allen von uns bereisten Ländern.   In Mexiko konnten wir kein Roggenmehl kaufen.  

Ein schnelles und schmackhaftes Brotrezept

Zutaten:  
600 g Weizen- oder Dinkelvollkornmehl 
1 Päckchen Trockenhefe 
1 TL Zucker 
2 TL Salz 
50 g Haferflocken 
50 g Hirse 
50 g Leinsamen 
50 g Kürbiskerne 
50 g Sonnenblumenkerne 
50 g Sesam 
2 TL Brotgewürz  
Brot selbst backen

Dinkel - Spelt

Roggen - Rye

Weizen - Wheat

Vollkornmehl - Whole meal 

Hefe - Yeast -

spanisch - Levadura 


Zubereitung:
Die Kerne in einer trockenen Pfanne langsam rösten. Nicht zu starke Hitze verwenden, sonst hüpft der Sesam aus der Pfanne. (Das kann schon einige Tage vorher vorbereitet werden). Wasser, Hefe, Zucker und Salz mischen, danach Mehl und die Kerne zugeben. Alles in eine gefettete Form geben, in den kalten Ofen auf die unterste Stufe schieben.
225 Grad einstellen und 1 Stunde backen.  Es können natürlich auch andere Körner verwendet werden. Auch Nüsse oder Buchweizen sind geeignet.
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