Rund ums oberfränkische Igensdorf wird sehr viel Obst angebaut, vor allem Kirschen und Zwetschgen. Viele Männer haben’s ja nicht so mit den Vitaminen und bevorzugen das Obst in flüssiger Form. Einige Bauern in der Umgebung brennen die Kirschen und Zwetschgen daher zu hochprozentigen Getränken und verkaufen sie in ihren Hofläden als Kirschwasser und Zwetschgenschnaps.
Ob es fränkischer Obstschnaps war, den der Ritter Kuno von Gräfenberg auf einem seiner wüsten Gelage ausgeschenkt hat, berichtet die Sage nicht. Nur dass der Ritter ziemlich über den Durst getrunken und im Rausch die "Schnapsidee" hatte, dass es doch mal toll wäre, mit dem Teufel zu tafeln. Woraufhin prompt der Höllenfürst höchstpersönlich erschien und den Ritter zum nahen Eberhardsberg bat.
Dort hatte Satan auf einem riesigen Felsentisch ein opulentes Mal kredenzt. Ritter Kuno musste gute Miene zum bösen Spiel machen und an der Tafel Platz nehmen. Als zwar trinkfreudiger, aber doch frommer Ritter, schlug er in seiner Not vor dem Essen ein Kreuzzeichen, woraufhin der Teufel fluchend in einer Wolke aus Schwefeldampf verschwand.